Lisa Meyer hat einen Lauf. Die Rückraumspielerin der HSG Osnabrück sorgt momentan in der Handball-Oberliga für Furore. Sie hat in zehn Saisonspielen 100 Tore geworfen. Lisa, Rückennummer 3, gehört seit vielen Jahren zu den Leistungsträgerinnen der HSG, musste aber nach einem Kreuzbandriss im Oktober 2020 lange pausieren. Nun scheint sie allerdings in der Form ihres Lebens zu sein. „Besonders erfreulich ist, dass Lisa es aus der eigenen Jugend bis in die Oberliga geschafft hat und hier nun die Torschützenliste anführt. Hier gilt es auch den Trainer*innen einen Dank auszusprechen“, sagt HSG-Vorstand Fabian Siebert. Wir haben Lisa Meyer interviewt.
Warum läuft es momentan so gut bei Dir?
Mein Kreuzbandriss im Oktober 2020 hat mich schon sehr getroffen. Ich wollte unbedingt stärker zurückkehren und habe bereits vor der OP mit dem Aufbautraining begonnen. Mit intensivem Training und Durchhaltevermögen habe ich es wieder in die Halle geschafft. Seitdem bin ich umso froher und motivierter, wieder Handball spielen zu können. Aber auch dankbar und stolz zu gleich, mein Ziel erreicht zu haben.
Wie bist Du zum Handball gekommen und was fasziniert Dich an dieser Sportart?
Als ich neun Jahre alt war, habe ich bereits viele Sportarten ausprobiert. Dazu gehörte Leistungsturnen, Fußball, Reiten und Tanzen. Meine beste Freundin hatte mich damals gefragt, ob ich nicht mal mit zum Handball kommen möchte. Daraufhin bin ich mit Ihr zum Training und wurde direkt überzeugt! Damals trainierte mich Moana Schilberg, mit der ich jetzt zusammen im Team spiele!
Handball ist für mich so interessant, da es ein sehr taktikreiches sowie schnelles und abwechslungsreiches Spiel ist, wodurch es bei jedem Spiel zu neuen Herausforderungen kommt. Auch die verschiedenen Varianten der Würfe aus dem Rückraum, nach dem Freiwurf, aus dem 1 gegen 1 oder der Kreuzung aus dem Lauf und dem 7-Strich machen mir besonders viel Spaß.
Welches sind die schönsten Tore?
Natürlich ist jedes Tor schön. Jedoch machen die Tore, mit denen niemand rechnet, am meisten Spaß. Beispielsweise: Wenn beim Blick auf die Uhr nur noch wenige Sekunde zu spielen sind und der Ball aus mehreren Metern Entfernung das Tor trifft!
Du spielst jetzt in der Oberliga. Hast Du Ambitionen, auch in höheren Ligen auf Torejagd zu gehen? Gibt es hin und wieder Anfragen von anderen Vereinen?
Ich spiele jetzt schon mehre Jahre in der Oberliga und mein Ziel war es schon immer, gemeinsam mit meinem Team eine Liga höher aufzusteigen. Daher habe ich schon Interesse, auch mal das Handballspiel in der 3. Liga oder höher zu erfahren. Das eine oder andere Angebot habe ich in den letzten Jahren schon mal bekommen, doch zu dem Zeitpunkt sah ich für mich noch keinen Wechsel! Was in der Zukunft passiert, halte ich mir offen und hätte natürlich auch Lust, eine neue Herausforderung anzugehen, sofern es mit Job und Privatleben vereinbar ist.
Interview: Tobias Romberg; Fotos: Jan Ertel, Florian Weiden