Daniel Hopkins ist ein Tausendsassa: Als junger Mann umreiste er als Couchsurfer die Welt. Er beschäftigte sich einst für ein Fotobuch mit den ästhetischen Facetten von Tierhintern und war schon in etlichen Quiz- und anderen TV-Unterhaltungsshow zu sehen. Stets sehr charismatisch und unterhaltend. Und auch sportlich geht er besondere Wege.
Nun gehört der in Osnabrück arbeitende Daniel Hopkins nämlich zur Weltspitze – in einer Sportart, die vermutlich kaum einer kennt: Tischeishockey. Daniel nahm schon an etlichen Großturnieren teil, so auch kürzlich an der WM in Kroatien. Spannende Randnotiz: Aufgrund seiner Wurzeln tritt er für Irland an.
80 Teilnehmer aus Ländern wie Neuseeland, Finnland, Griechenland, Deutschland und eben auch Irland traten an den Tisch. „Bei allem sportlichen Ehrgeiz, den das Spiel mit sich bringt, sehen wir die jährlichen Weltmeisterschaften auch immer mit einem gewissen Augenzwinkern. Es kommt dort vor allem darauf an, eine tolle Zeit gemeinsam zu verbringen“, so Daniel. Und dennoch haben alle den Ehrgeiz, in die Finalrunde zu kommen. Daniel hat es in diesem Jahr geschafft. Letztlich wurde er 16., belegt nun Weltranglistenplatz 26 und ist amtierender irischer Meister im Tischeishockey.
Die Sportart hat etwas Anarchisches, weit weg von der Kommerzialisierung vieler anderer Sportarten, eine echte Nische für eine besondere Community. Daniel Hopkins ist begeistert. „Der Erfinder des Spiels, der bekannte Journalist und Autor Peter Linden, hat sich sogar geweigert, die Rechte an einen großen Spielehersteller zu verkaufen – um die Authentizität des Spiels zu bewahren. So bleibt die WM ein Highlight für Wettkampf, Freundschaft und gemeinsames Erleben in einem einzigartigen Umfeld. Ich sage mittlerweile: Bei der Tischeishockey-WM treffe ich meine „zweite Familie““, schreibt er in einem Facebook-Post. Daniel nimmt seit 2012 an Weltmeisterschaften teil. Bei der WM in Kroatien schaffte er erstmals den Einzug in die Finalrunde. Womöglich der Durchbruch einer kuriosen Sportlerkarriere. 2025 geht es dann zur WM in die Schweiz. Vielleicht winkt dann eine Top-Ten-Platzierung. Tischeishockey-Deutschland würde dann kopfstehen.
Fotos/ Video: Privat, Gerhard Hackenschmied
Text: Tobias Romberg